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23. März 2015
Begegnungen

Mir sind in den letzten Monaten so viele „bedürftige, liebe Menschen“ begegnet, die z.B. an Parkinson erkrankt sind, dass ich mich frage, ob das wirklich Zufall sein kann?

Ich traf einen Eisenbahn-Fan am Bahnhof W. Steinbeck nach langer Zeit wieder. Er zeigte mir seine allerneuesten Eisenbahnbilder, bestimmt mehr als 200, dann hält er inne und sagt er müsse an seinen Vater denken, der hat Parkinson.

Ein Redakteur hält mich mit meinem kleinen Elektro - Fahrzeug an und fragt, ob er eine Reportage mit diesem Fahrzeug machen darf. Nach ein paar Sekunden sagt er ergänzend: meine Mutter hat Parkinson.

Ich saß in der Cafeteria im Petruskrankenhaus. Ein Patient kam alleine herein, seine Parkinson-Erkrankung erkannte ich gleich. Er setzte sich an einen Tisch. Nach ein paar Minuten kam ein Herr hinzu. Plötzlich kam der an meinen Tisch und sagte, er sei ein ehemaliger Kollege von mir (vor 30 Jahren). Er erzählte mir, dass er mit den Parkinson-Patienten trainieren geht. Ich gab ihm meine DVD und bat ihn um Rückruf.

Dass ich mich für Parkinson-Kranke einsetze, konnte keiner von ihnen wissen. Diese Patienten erhalten von mir eine DVD mit Bildern von ca. 114 Gegenständen und Hilfsmitteln sowie Skizzen und Texten dazu, die das Leben erleichtern können. Ich lade diese Patienten zu mir nach Hause zum Kaffee ein, damit sie diese Teile auch ausprobieren können. Das muss mit der nötigen Erfahrung und möglichst sanft erfolgen.

23. März 2015
Wie man aktiv helfen kann

Die i-Phone Generation hat uns schon beinahe überrollt. Alle sind online, im virtuellen Leben. Unser Leben heute ist so vielseitig mit sehr vielen Freizeit-Möglichkeiten und es ist spannend. Kein Zweifel, schöne, interessante, technische und lustige Dinge, Theater, Konzerte usw. brauchen wir auch. Und wir wollen alles ausschöpfen, doch dazu benötigen wir Zeit, viel Zeit, vielleicht sogar unsere gesamte Zeit.

Wo aber bleibt dabei die „geschenkte oder die zu verschenkende Zeit“, die wir unseren Nachbarn, unseren Nächsten gerne geben könnten, sollten und müssten? Die können wir nur verteilen, wenn wir eine Disziplin erfüllen: Verzichten lernen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Eine große Herausforderung? Aber ja!

Für diejenigen, die diese Herausforderung annehmen und ihren Mitmenschen, vor allem den Befürftigen, etwas von ihrer Zeit und ihrer Kraft geben wollen, gibt es in unseren Gemeinden Unterstützung:

Institute wie das Haus Villigst in Schwerte, das einen Einführungskurs, Hauptkurs und Supervisions-Tage zur gründlichen Seelsorgeausbildung für Ehrenamtliche anbietet.
Leitung: Annette Alberts und Pfarrer Hanno Paul
Tagungsbüro: Sabine Schipper: 02304/755-144 (dort auch wegen Anmeldung fragen)

Dieser Kurs ist ein Einführungskurs und hilft bei der Entscheidung, ob man an dem Hauptkurs teilnehmen kann. Der Hauptkurs ist auch in Haus Villigst Schwerte am 8.-11.6.2015 und 7.-10.3.2016

Weiterhin werden dazu Supervisonstage veranstaltet:
2015: 19.8., 26.9., 21.10., 25.11.
2016: 6.1.,3.2.,6.4.,27.4.,1.6.31.8.
Abschlusskurs: 5.und 6.10.2016

Oder man kann sich an die BTS Fachgesellschaft für Psychologie und Seelsorge GmbH, Postfach 0244 in 72232 Freudenstadt wenden. www.bts-ips.de

Oder man kann sich Supervisorinnen/Ren. empfehlen lassen. Das ist sicherer als im Internet zu suchen oder Theologie studieren!

22. März 2015
Noch mehr Motivation

Das Gebet aus unserem EG - Evangelischen Gesangbuch Nr. 927 auf Seite 1427 lautet:
Jesus Christus, öffne meine Augen, dass ich die Not anderer sehe; öffne meine Ohren, dass ich auch stumme Schreie höre; öffne meinen Mund, dass ich nicht schweige zu Unrecht und zu Ungerechtigkeit; öffne meine Hände, dass ich nicht festhalte, was mir gehört; öffne mein Herz, dass ich nicht schuldig bleibe, was ich weitergeben kann: Liebe und Hoffnung.

Auch Bibeltexte und Sprüche, können zum Handeln animieren:

Unser nächster ist jeder Mensch, besonders aber der, der unsere Hilfe braucht. (Luther)

Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Galater 6,2)

Dienet einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. (1.Petrus 4,10)

Und wir wollen auf einander Acht geben, und uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Taten anspornen.(Hebräer 10,24)

Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. (Matthäus 7,12

21. März 2015
Kraft schöpfen für die große Aufgabe "Praktizierte Nächstenliebe"

Zu viel Ablenkung von den wichtigen Dingen des Lebens schadet allen Menschen und auch uns selbst, wenn wir keine Ruhe finden und keine Zeit zum Gebet haben. Wir haben auch keine Zeit mehr, auf unseren Nächsten zu achten und benötigte Hilfestellung zu geben. Um konkret helfen zu können, brauchen wir Kraft, viel Zeit und noch mehr Geduld! Haben wir diese Geduld und Zeit noch übrig? Nötig wären Besuche, Ansprache und Zuwendung. Leider gibt es einen großen Mangel bei der Seelsorge für kranke Gemeindemitglieder, die zu Hause im Bett liegen müssen oder im Rollstuhl sitzen und nur einen geringen Aktionsradius haben, z.B. für Parkinson-, MS.- und Schlaganfall - Patienten im fortgeschrittenen Stadium.

Keine Frage: ein Besuchsdienst zu Geburtstagen ist wichtig, wenn das aber so geschieht, dass man den Gruß der Pfarrerin, des Pfarrers einfach in den Briefkasten steckt, dann könnte das auch ein Briefträger gleichermaßen und unpersönlich tun. Den meisten Geburtstagskindern geht es doch relativ gut; verdienen aber nicht auch Hilflose, Behinderte, Kranke, die dringender oder mindestens gleichermaßen solche Besuche brauchen, diese Zuwendung?

Diesen Mangel habe ich auf ganzer Linie durch sehr viele Gemeinden, evangelische wie katholische, erfahren. Auch Margot Käßmann sieht in ihrem Buch „Mehr als Ja und Amen“ einen dringenden Handlungsbedarf wie unter „Praxis der Barmherzigkeit in der Gemeinde“ auf den Seiten 88 bis 94 nachzulesen ist.

Für die Seelsorge sind (allein) die Pfarrerinnen und Pfarrer zuständig, so erklärt es unser Präses. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Den Auftrag dazu haben wir doch von Jesus bekommen:   1.Korinther 13,13 : Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

Natürlich brauchen wir viele fähige und gläubige Gemeindemitglieder, die diese Aufgaben übernehmen bzw. dazu befähigt werden könnten. Wenn es in den Gemeinden nicht genug Befähigte gibt, müssen wir uns – auch jeder für sich fragen, ob wir uns ausbilden lassen wollen/ können, um diesen Aufgaben nachgehen zu können. Ausbildungsangebote gibt es z.B. bei den evangelischen Landeskirchen, bei Supervisitoren /Innen und an den kirchlichen Hochschulen.

Wer z.B. schon längere Zeit seine Frau, sein Kind oder seinen Mann gepflegt hatte, der bringt schon ganz viele hilfreiche Voraussetzungen für so einen Aufgabe mit. Mein Glaube sagt mir, dass ich mein Wissen und alle meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet weiter zu geben habe. Die Kraft dazu erhalte ich jeden Tag aufs Neue. Ich bin dankbar, dass ich noch relativ gesund bin. Eine Motivationsformel lautet zum Beispiel: ich kann, ich darf und ich will helfen oder ich kann, ich darf und ich will lernen! Das kann man auch positives Denken nennen, wenn Gott uns die Kraft dazu gibt, dann gelingt es uns auch.
Ich möchte hier anregen, solche Gedanken zu fördern und in die Tat umzusetzen, wo und wie irgend möglich.

21. März 2015
Eine Betrachtung zum Zeitgeschehen

Jeder ist sich selbst der Nächste, was geht mich der Andere an, besser, ich kümmere mich um andere Dinge. Wenn ich genauer hinschaue, könnte es zur Folge haben, dass ich tatsächlich helfen könnte. Warum sollte ich das tun, dafür sind doch Andere da.

1. Mose 4.9.  Die Geschichte von Kain und Abel in diesem Zusammenhang ist vielleicht etwas ungewöhnlich. Aber wie sieht es mit der „Entpersönlichung“ unter uns Bürgern und auch teilweise bei uns gläubigen Christen aus? Haben wir mit Thema nichts zu tun? Könnte Gott uns nicht fragen „Wo ist deine Nachbarin, dein Nachbar, deine Schwester dein Bruder?“

Und die Antwort würde lauten: „Ich weiß nicht. Soll ich meines Bruders oder meiner Schwester Hüter sein?“ Ist es nicht eigentlich eine Sünde, so miteinander umzugehen? Soll Gott geduldig zusehen, oder sollten wir uns mit Thema beschäftigen, nach Lösungen suchen und am besten bei uns selbst beginnen?

Menschen in Not hört man meist nicht, man muss sie suchen und finden. Zu viel Ablenkung von den wichtigen Dingen des Lebens schadet allen Menschen. Wann beginnen wir wieder ein Gespräch, einen Dialog miteinander?
Ein Thema zum Nachdenken.

14. März 2015
Trauer ist auch eine Form der Liebe

Eine Bemerkung an die Zweifler und Kritiker der Trauer und deren Dauer.
So empfinde ich jedenfalls meine Trauer. Glaube, Hoffnung, Liebe *) - diese Drei berühren mich schon lange und sind eine Stütze meines Gedankens, dass Trauer eine Form der Liebe ist. Der Trost liegt in der Wirkung des Glaubens, die Hoffnung kann man im Glauben verstärken und man erhält dafür Kraft, begleitet von der Liebe Gottes, die mich immer zusammenhält.

Die Liebe ist stärker als der Tod, behaupte ich und spüre ich. Schon im Alten Testament, im Hoheslied 8,6 steht geschrieben: „... Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich ...“

Bei Banken gibt es doch auch den „Vertrag über den Tod hinaus“. Ist Trauer nicht auch ein leises Versprechen der Liebe über den Tod hinaus? Zum Thema 'Trauer' haben sich zum Glück viele Denker, Philosophen und Theologen unserer Zeit Gedanken gemacht.

Vorgestern entdeckte ich das kleine Buch von Anselm Grün. Sein Thema lautet: Trauern heißt lieben. Untertitel: Unsere Beziehung über den Tod hinaus leben.
*) Zitat aus 1.Korinther 13,13 „….aber die Liebe ist die Größte unter ihnen ...“

6. März 2015
Wie werde ich ein "Erfinder"? - Teil 2

Hier geht es mir darum, zu erklären, wie man eine „Entdeckung“ in die Tat umsetzen kann:
Meine Frau und ich waren in einer Reha Klinik. Meine Frau wurde ins Bett gebracht. Sie lag an der Stelle nicht so gut, so bat mich eine Schwester am Inkontinenztuch anzufassen und meine Frau mit ihr gemeinsam anzuheben um ihre Lage zu verändern. Soweit meine Beobachtung.

Mir kam die Idee zu einer Apparatur, die es möglich machen würde, dass ich für die Umlagerung nur eine Person benötige. Ich zeichnete ein Gestell s. Skizze und gab einem Schlossermeister den Auftrag, dieses Gestell herzustellen. Es kam zwei Tage vor Weihnachten 2012 zu uns und war das schönste Weihnachtsgeschenk für uns beide.

Weitere Erläuterungen befinden sich in den Beschreibungen der Hilfsmittel. Allerdings darf aber bei allen Anregungen, seine eigene „Ideenschmiede“ zu werden, nie vergessen werden, an die Sicherheit aller Beteiligten zu denken!

4. März 2015
Wie werde ich ein "Erfinder"? - Teil 1

Als Ehefrau/Ehemann, Partner/In, Betreuer/In kann man sehr viel zum Wohle der Patientinnen und Patienten beitragen. Natürlich können die individellen Krankheitsverläufe unterschiedlich sein. Trotzdem können Pflegende allein durch diskretes Beobachten hilfreiche „Entdeckungen“ machen und dann Lösungen erdenken, die dem Patienten zugute kommen. Ein Beispiel:

Meine Frau hatte Parkinson und litt unter dem „Freezing“ Symptom. Sie musste irgendwann an fast jedem Hindernis stehen bleiben weil sich ihre Füße, besonders der linke Fuß, nicht bewegen ließen. Zureden half nicht, sie wusste ja selbst, dass sie sich bewegen wollte. Ich hatte eine Idee: ich setzte meinen Fuß vor ihren linken Fuß. Das bewirkte die Fortbewegung mit bis zu ca. fünfzig Schritten, bis ein nächstes „Hindernis den Stillstand hervorrief“.

Unter "Freezing" versteht man das plötzliche, unvorhersehbare Einfrieren der Bewegung bei Parkinsonpatienten. Bei vollem Bewusstsein kommt es plötzlich, von einem Augenblick zum anderen, zur Unfähigkeit den Fuß vom Boden zu heben und einen Schritt zu tun. Das kann wenige Augenblicke bis zu 30 Sekunden andauern und mehrmals täglich auftreten.
Für den Patienten ist das nicht nur sehr unangenehm, es kann auch zu Stürzen und gefährlichen Situationen führen, z.B. beim Überqueren einer Straße oder beim Verlassen eines öffentlichen Verkehrsmittels. Gehäuftes Auftreten wird in geschlossenen Räumen, beim Durchschreiten von Gängen oder Türrahmen und in Stress- und Angstsituationen beschrieben.
Der Grund dafür ist eine Störung der inneren Kontrolle von automatisierten und sich wiederholenden Bewegungsvorgängen (Gehen, sich umdrehen). Die genauen Ursachen des Freezings konnten bislang noch nicht geklärt werden und es gibt auch keine Medikamente, die Freezing verhindern können.

Doch es gibt wirksame Hilfen, sogenannte Cues, die vom Parkinsonpatienten zur Überwindung von Freezing-Situationen eingesetzt werden können. Mit diesen Cues wird der Freezing-Mechanismus überlistet indem über optische, akustische oder taktile Reize die Störung der inneren Kontrolle der automatisierten Bewegungen umgangen wird.

Meine Methode war ungefähr ein Jahr lang wirksam. Dann kauften wir einen Hula-Hoop-Reifen, der wieder eine Weile unser Wegbegleiter war. Der Hulla Hoop Reifen hatte den Vorteil, das mindestens zwei Schritte die Folge waren. Die Unfallgefahr wurde geringer und der Reifen war außerdem leicht zu handhaben. Den Ring vor die Füße meiner Frau hingelegt, darüber laufen lassen, den Reifen mit meinem Fuß am Rand des Reifens hochgedreht und schon ging es weiter. Dabei führte ich meine Frau locker am Arm, aber gut abgesichert, zum Ausgleich von Schwankungen.

Später nutzte meine Frau einen „Freezing-Stock“, der innerhalb der Wohnung sehr hilfreich war. Mit dem Stock konnte sich meine Frau auch eine Zeit alleine fortbewegen. Eine weitere Möglichkeit wurde später mit einem normalen Rollator geboten. Das ging mit Begleitung immer sicher.

Alle Schritte wurden immer gemeinsam durchdacht und der Nutzen hinterfragt. Vor jedem weiteren Entwicklungsschritt muss man sich und den Patienten fragen, wann das nächste Hilfsmittel zur Anwendung kommen soll/kann. Dabei ist, besonders aus psychologischer Sicht, wichtig, dass möglichst immer Hilfe zur Selbsthilfe geboten wird.

26. Februar 2015
Behandlung mit dem "GAMMA KNIFE"

Meine Frau wurde im Januar 2010 im Gamma Knife Zentrum von Herrn Dr. Hoffmann in Krefeld wegen eines relativ großen Meningnoms behandelt worden. Die Behandlung verlief sehr positiv. Die Entscheidung für eine Behandlung mit dem Gamma Knife mussten wir allerdings gegen den Rat von drei Professoren treffen. Zu guter Letzt wurde ich (als Ehemann) für alles verantwortlich erklärt, aber ich konnte das trotzdem gut ertragen. Ich halte meine Entscheidung bis heute für richtig, weil meine Frau die Zusage hatte, dass sie zu 98% geheilt werden würde.

Und zum Kostenvergleich: für eine OP wären € 28500.- angefallen, für die nur einmalige Gamma Knife Behandlung (Bestrahlung) lediglich € 9800.- inkl. aller Nebenuntersuchungen.

Nach drei Jahren waren die Spuren um 45% geschrumpft. Ich mache überall Reklame für das Gamma Knife! Natürlich kann ich nicht sagen, für welche Indikationen das Gamma Knife in Frage kommt, aber ich kann nur jedem empfehlen, sich unabhängig beraten zu lassen, ob diese Behandlungsart für ihn eine Alternative sein könnte. Auch Dr. Horstmann und sein nettes Team stehen gerne für Auskünfte bereit.

25. Februar 2015
Keine Angst vor Ärzten

Bei der ersten Menignom-OP wäre meine Frau beinahe gestorben, weil der diensthabende Chefarzt meiner Meinung nach ein Ignorant war. Den ganzen Sonntag über hatte er meine Frau und ihre Beschwerden anscheinend nicht ernst genommen und auch nicht auf meine Bitten gehört. Kurz gesagt: um 22Uhr platzte mir der Kragen und ich sagte dem Chefarzt, dass ich, wenn er jetzt noch immer nichts unternehmen würde, den Herrn Prof. ……, bei dem meine Frau in Behandlung war, anrufen würde. Er lachte und meinte, da wäre er ja weit gekommen, wenn er auf Angehörige hören würde und verschwand.

Wer mich kennt, der weiß was das bedeutet:  Ich rief gegen 22 Uhr den Herrn Professor an, der kam 10 Minuten darauf zu meiner Frau. Sah sich meine Frau an und ordnete die sofortige erneute OP an! Das war für den Herrn Professor eine große Herausforderung, denn das Gesicht meiner Frau war so geschwollen, dass ich ihre Augen nicht mehr sehen konnte. Ich habe nur noch gebetet.

Am Tag drauf rief mich der Herr Professor in sein Büro. Das Erste, was er tat, er nahm mich in seine Arme und dankte mir für den Anruf der meiner Frau das Leben gerettet hatte. So umarmten wir uns noch einmal, weil ich ebenfalls dankbar war!

20. Februar 2015
Charly de Luxe - wichtige Elektro-Skooter Sicherheitshinweise
Ein Elektro-Skooter, vierrädrig mit starkem Motor um 500 bis 700W, mit großen Rädern und einer höher liegenden Plattform ist ein sehr praktisches Fahrzeug:

Bei Unterstützung durch eine Begleitperson kann man damit auch noch Bürgersteige überwinden, die 17cm hoch sind. Allerdings nur mit großer Vorsicht und die Begleitperson sollte, falls erforderlich, den Rollstuhl selbst mit niedriger Geschwindigkeit steuern und den Elektro Skooter seitwärts stramm festhalten.

Bei Patienten, die eine starke Seitenlage haben, sollte der Elektro Skooter/Rollstuhl möglichst breiter ausgewählt werden oder/und Pelotten eingesetzt werden. Die Lenkung sollte über ein Getriebe abgesichert sein, sodass der Lenker nicht durch Hindernisse (Steine, niedrige Bordsteinkanten usw.) herumgerissen werden kann.

Zum Thema „Sicherheit beim Betrieb eines Elektro - Skooters“ sollte unbedingt die Betriebsanweisung gelesen werden, bzw. auf einer Einweisung durch den Lieferanten bestanden werden. Leider informieren mehrere Handbücher bewusst unvollständig und verschweigen die Gefahren.

Ein solcher Elektro Skooter sollte auch zerlegbar oder faltbar sein, damit ein Transport mit dem Pkw möglich ist. Den Elektro Skooter dabei immer gut festzurren! Man kann den Skooter auch mittels Rampe in einen Kleinbus einbringen.

Man muss diese Skooter auch versichern, wenn sie mehr 6km/h fahren können. Wir haben zwei Elektro Skooter im Einsatz, weil wir am Berg (Steigungen über 12%) wohnen und die Bürgersteige nicht abgesenkt sind. Deshalb fuhr ich mit meiner Frau mit 6km/h auf dem Bürgersteig, um ihr beim Überwinden der zum Teil 17cm hohen Bürgersteige helfen zu können (ohne Hilfe können die E.-Skooter umkippen oder man verliert die Kontrolle über den Skooter, wenn er plötzlich über das Hindernis hinweg gekommen ist.) Die Begleitperson trägt die Verantwortung an diesen kritischen Stellen, sie muss den Elektro-Skooter mit beiden Händen im Griff haben oder zur Not auch die Steuerung übernehmen.

immer aktuell
Begegnung mit behinderten Menschen

Behinderungen entstehen entweder vor oder bei der Geburt oder sind eine Folge von Krankheit oder Unfall. Wenn wir gesund auf die Welt gekommen sind, können wir uns glücklich schätzen. Aber Krankheit und Unfall kann jeden gesunden Menschen zu jeder Zeit treffen und ihn oder sie zu einem in der einen oder anderen Weise 'behinderten' Menschen machen. Das sind normale Vorgänge. Maschinen gehen kaputt und unser Körper ist auch eine Art Maschine mit Teilen, die verschleißen oder auf einmal fehlerhaft oder gar nicht mehr funktionieren. Dann müssen wir unsere Leben entsprechend anpassen um diese körperlichen Defekte zu kompensieren.

Warum also sollte man mit Menschen, die sich auf veränderte Lebensbedingungen einstellen müssen, anders umgehen als mit denen, die das Glück haben, gesund zu sein? Weder sind Menschen mit Behinderungen auf einmal kleine Kinder noch 'Aussätzige' oder nicht mehr am Leben interessiert. Warum also nicht auch weiter genauso locker, respektvoll und unbefangen miteinander umgehen wie auch sonst?

Oftmals meinen Leute, dass z.B. Rollstuhlfahrer, vor allem ältere, geistig abwesend sind. Das sind sie aber nicht, sie haben nur unterschiedliche Gebrechen, die mal sichtbar und erkennbar sind, manchmal aber verdeckt. Deshalb kann und sollte man die meisten Behinderten ruhig direkt und offen ansprechen und mit ihnen ganz ungezwungen und natürlich umgehen, wie mit allen Menschen. Die Begleitperson ist eigentlich seltener der erste Gesprächspartner! Das gebietet allein schon die Höflichkeit!

Am einfachsten ist es, wenn man sich kurz vorstellt, die behinderte Person wäre man selbst. Das relativiert die Situation sofort, denn man weiß ja, wie man selbst behandelt werden möchte. Kaum jemand würde gerne dasitzen und Menschen über sich in der Dritten Person reden hören, v.a. wenn man selber noch sitzt und alle anderen stehen und dadurch auf einen herabsehen. Mehr Ausschluss geht nicht.

30. Oktober 2014
Krankenfahrstuhl Charly II-IV von Leichtmobile Kenzingen

Der Charly luxe ist schon fast wie „erwachsenes“ Auto und technisch sehr gut ausgereift. In der Farbe silbermetallic fällt er auch vielen Menschen ins Auge. Bei dem roten Charly war das nicht so oft der Fall. Er wird dauernd fotografiert. Der Charly lässt sich jetzt sehr leicht lenken, fährt auf ebenen Straßen fast so gut, wie ein VW Golf mit Sportreifen, sehr leise und angenehm drin zu sitzen, wenn es regnet - ja erst recht. Beim starken Bremsen auf matschigem Untergrund hält der Charly mit der Motorbremse gut die Spur! Dieser Krankenfahrstuhl Charly ist so Eigensicher, wie eine Elektro Lokomotive. Fahren mit dem Fahrregler und Loslassen und schon steht der Charly still. Ich bin ein überzeugter Charly Fahrer geworden. Ich bin stolz auf die sehr guten Fahreigenschaften des Charly IV und möchte am liebsten dauernd damit fahren (auch Spazierenfahren) Es ist ein sehr nützliches Fahrzeug. Damit kann man sogar zerlegbare Elektro Rollstühle, Rollatoren, Wasser.- und Bierkästen transportieren! Sogar einen normalen Büro Rollstuhl konnte ich mitnehmen. Von Baumaterialien nicht zu reden. Charly de luxe ist der geräumigste, bequemste, einsitzige Krankenfahrstuhl, den ich kenne. Die Lenkung ist perfekt geändert worden, Einparken sehr präzise möglich auch in kleine Parklücken sind kein Problem mehr. Der Wenderadius ist stark verringert worden. Diese Erfahrungen hatte ich auch schon mit dem Charly I und Charly IV Lithium gemacht! Schade ist natürlich, dass man in Deutschland niemand mitnehmen darf. Der Verbrauch ist gering, Laden mit Nachtstrom oder Solarstrom ist möglich, an jeder normalen Steckdose 230V 50Hz. Die Fußbremse ist hauptsächlich für „Notfälle“ gedacht und ist sehr stark wirksam./p>

19. September 2014
Behinderten-Parkplätze
Die Behinderten-Parkplätze sind vorgesehen für Menschen mit außergewöhnlichen Gehbehinderungen, also meist Rollstuhlfahrer, die auf fremde Hilfe angewiesen sind!
Ich möchte an alle Bürger die Bitte richten: Denken sie bitte daran, Ihnen könnte eine derartige Behinderung auch widerfahren, und dann möchte ich das Gezeter nicht hören, wenn es sie selber treffen würde. Also: Behinderten-Parkplätze lassen wir bitte für Rollstuhlfahrer und stark behinderte Menschen frei.
 
30. August 2014
Gedanken zur Nächstenliebe
Jede Generation beschwert sich darüber, dass Nächstenliebe und Verantwortung für unsere Mitmenschen in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Zwar lautet ein Sprichwort „Gott hilft denen, die sich selbst helfen“ aber was ist, wenn ich es einfach nicht schaffe, mir auf Grund von Krankheit, Schicksalsschlägen, widrigen Lebensumständen oder schlicht Unvermögen selbst zu helfen? Soll ich dann untergehen?
 
23. August 2014
Vorherbestimmt?
Heute ist wieder etwas Ungewöhnliches vorgekommen, man kann es kaum glauben. Ich war mit dem geliehenen Charly Auto in der Stadt und fuhr über den Robert Daum Platz. Dort stand der WDR /Radio Wuppertal unter einem Zelt. Ich fotografierte den Reportagestand. Ein Redakteur folgte mir bis zur Steinbeck nach undsprach mich an.
 
24. July 2014
Gesprächsrunde bei Kaffee und Kuchen

Unser Nachbar erzählte neulich eine kleine Geschichte vom Brief seines Vaters an seine Mutter. Darin schrieb dieser besorgt über den Sohn: „Was soll denn bloß aus dem Heinrich werden, der sitzt im Garten und malt.“ Er sollte stattdessen Klavierspielen lernen, aber sein Klavierlehrer erklärte:"Heinrich, Du hast das Zeug zum Denken, aber Klavierspielen ist nicht deine Veranlagung."
So wurde Heinrich Professor für Philosophie in Wuppertal. Was für ein Glück, denn dieser Professor hat unsere Gesprächsrunde schon oft mit interessanten Beiträgen unterhalten!

10. Juni 2014
Shareconomy - das neue Teilen
Wer braucht eigentlich seine Bohrmaschine öfter als 1- oder 2mal im Jahr? Wahrscheinlich nur sehr wenige Menschen. Trotzdem haben die meisten Leute eine Bohrmaschine daheim. Eigentlich will man aber lediglich ein Loch in der Wand! Daraus lässt sich schließen, dass nicht Besitz gefragt ist, sondern eine Lösung. Und dafür genügt eigentlich schon der Zugang zu den Dingen.